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Wolfgang Keck      

Soziologe         

Multilinks

Multilinks Database on Intergenerational Policy Indicators

Wie werden Kinder in Europa in den ersten Lebensjahren betreut? In Belgien gibt es nur eine sehr kurze Elternzeit, dafür ist die öffentliche Betreuung Kleinkindern sehr gut ausgebaut. In Tschechien wird ein entgegengesetzter Ansatz verfolgt, es gibt dort eine lange und gut bezahlte Elternzeit, aber kaum Kinderbetreuungsplätze. Die skandinavischen Länder lassen Eltern die größten Wahlmöglichkeiten, da sowohl bis zu 1,5 Jahre Elternzeit gewährt werden als auch ausreichend Betreuungsangebote zur Verfügung stehen. Länder wie Griechenland oder Italien bieten weder eine lange Elternzeit noch genügend Betreuungsplätze für Kinder und bauen implizit darauf, dass die Familien, sprich Mütter und Großeltern, sich um die Kinder sorgen.

Über solche und ähnliche Fragen gibt die im Herbst 2011 vom WZB veröffentlichte "Multilinks Database on Intergenerational Policy Indicators" Auskunft. Die Datenbank dokumentiert, wie in den Ländern Europas die Verantwortungsverteilung zwischen Staat und Familie bei der Fürsorge für Kinder und Ältere geregelt ist. Sie enthält detaillierte Angaben zu Kinderbetreuung, Familienleistungen, Pflege, Altersrenten und Unterhaltsverpflichtungen für die 27-EU-Staaten sowie für Georgien, Norwegen und Russland. Insgesamt werden über 70 sozialpolitische Indikatoren für die Jahre 2004 und 2009 abgebildet.

Neuartig sind insbesondere der Blick auf die Beziehungen der Generationen untereinander und die Zusammenführung von Informationen aus verschiedenen Politikfeldern. Grundlage sind Angaben über Gesetzesregelungen, Leistungssätze und soziale Dienstleistungsangebote, wie sie etwa von der OECD oder der Europäischen Kommission publiziert werden. Durch Befragung nationaler Experten konnten bestehende Datenlücken geschlossen werden. Eine ausführliche Dokumentation der Daten und die Möglichkeit, die Indikatoren als Datensatz für statistische Analysen von der Webseite herunterzuladen, ergänzen das Angebot.

Die Datenbank ist nach einer einmaligen Registrierung kostenfrei zugänglich. Adressaten sind nicht nur Wissenschaftler, sondern auch sozialpolitisch interessierte Journalisten und Vertreter aus Politik und Verbänden.

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