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Wolfgang Keck      

Soziologe         

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Generationenbeziehungen

Die Fragen wie Generationen zusammen leben und welcher Austausch zwischen Generationen geleistet wird zieht sich als roter Faden durch verschiedene von mir bearbeitete Forschungsprojekte. Bei den Untersuchungen über die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf geht es um intergenerationale Pflegearrangements, also um Kinder, die ihre Eltern pflegen aber auch um Eltern, die sich um pflegebedürftige Kinder kümmern. Bei dem Verhältnis zwischen Staat und Familie, wird die Familie als Generationenverbund verstanden. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie institutionelle Rahmenbedingungen das Zusammenleben und die gegenseitige Unterstützung der Generationengemeinschaft Familie beeinflussen.

Ein weitere Forschungsfrage zu den Generationenbeziehungen befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Großeltern und Enkeln. Die demografischen Veränderungen führen dazu, dass mehr Generationen für länge Zeitspannen hinweg gemeinsam leben. Gleichzeitig kehrte sich in den letzten 100 Jahren das Verhältnis von Enkeln und Großeltern um. Kamen früher auf eine oder zwei noch lebende Großeltern in der Regel aufgrund der höheren Geburtenraten viele Enkel aus unterschiedlichen Kernfamilien, so ist es heute üblich, dass weniger Enkel noch alle vier Großeltern kennen lernen. Diese Entwicklung hin zur so genannten Bohnenstangenfamilie ändert auch das Verhältnis und die Beziehungen zwischen den Generationen.

Empirische Studien haben sich bisher vor allem mit den Kinderbetreuungsleistungen von Großeltern, meist Großmüttern, befasst. Welchen Einfluss Enkel auf des Leben von Großeltern haben und wie jenseits der konkreten Hilfeleistungen die Lebensbezüge zwischen den so genannten Book-end Generationen durch das gemeinsame Zusammenleben beeinflusst werden ist kaum erforscht. Dieses Thema haben Chiara Saraceno und ich in dem Aufsatz "Grandchildhood in Germany and Italy: An Exploration" der im Jahr 2008 im Sammelband "Childhood: Changing Contexts" herausgegeben von Arnlaug Leira und Chiara Saraceno erschien. Fazit diese explorativen Studie über Deutschland und Italien ist, dass es sehr vielfältige Beziehungen zwischen Enkeln und Großeltern gibt. Der Fokus auf die Kinderbetreeung von Großeltern greift zu kurz. Auch Enkel sind wichtige Bezugspersonen, Lehrende und Unterstützer für ihre Großeltern.

Buch: Generationenbeziehungen im Wohlfahrtsstaat mit Jens Alber und Agnes Blome

Weitere Veröffentlichungen zum Thema:

Keck, Wolfgang und Chiara Saraceno (2008). Grandchildhood in Germany and Italy: An exploration. In Childhood: Changing Contexts, Hrsg. Arnlaug Leira und Chiara Saraceno, 133-163. Bingley: Emerald.

Keck, Wolfgang und Agnes Blome (2008). Is there a generational cleavage in Europe? Age-specific perceptions of elderly care and of the pension system. In Handbook of quality of life in the enlarged European Union, Hrsg. Jens Alber, Tony Fahey, und Chiara Saraceno, 73-99. London: Routledge.

Blome, Agnes, Wolfgang Keck, und Chiara Saraceno (2006). Intergenerational relations: Between public and private patterns of solidarity and exchange. State of the art report. EQUALSOC Network of Excellence, (Stand 3. Jan. 2013).

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